Geometrisch, konstruiert, zum Teil fast statisch und trotzdem auch mystisch erscheinen die Werke der Künstlerin Tanja Guntrum. Immer sind sie durchdacht, was die präzise Ausführung offenbart. Immer sind sie tiefgründig, wie die Titel der einzelnen Werke verraten.
Vielleicht liegt genau darin der Zauber dieser Kunstwerke, die den/die Betrachter*in nicht so schnell wieder loslassen: Der Klang und die Bedeutung der Bildernamen, die uns damit in zeitlose Zustände unser Sehnsucht und geheimen Verlangen oder Ängste versetzten, und zu diesen scheinbar schon immer existierenden Traumwelten im Kontrast stehenden akribisch genau konzipierten Mikrokosmen. Eine Matrix, die nur auf den ersten Blick einfach erscheint, jedoch uns immer tiefer in ihr Inneres zieht, indem Sie uns trügt, es gäbe eine Lösung für das konstruierte Rätsel.
Was bedeutet Kunst für Sie? (Wie erleben Sie Kunst?)
Kunst ist für mich ein Medium, um persönliche Begegnungen zu ermöglichen, Kunst sollte ein Saatkorn für den Austausch von Emotionen und Visionen sein. Und Kunst kann auch eine Quelle der Schönheit sein.
Was ist Ihr Schwerpunkt? (Welche Themen, Motive interessieren Sie?)
Konkrete Kunst/abstrakte Malerei, die nicht die sichtbare Welt abbilden will. Intuitiver und ungezwungener Umgang mit Farbverläufen als Hintergrund für markant eingefasste und isolierte Formen, die durch Farbe oder Position die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen.
Was fasziniert Sie gerade bei diesen Motiven?
Mit meinen Kunstwerken verfolge ich die Essenz des Lebens, die Entwicklung, das Erbe und seine Vergänglichkeit. Es geht um das Wahrnehmen und Entschlüsseln von Prinzipien, um das, was hinter dem Offensichtlichen liegt.
Was ist Ihre Intention?
Wichtig für mich ist es, dem Betrachter zu ermöglichen, meine Motive ohne visuelle Hürden zu erfassen. Das Ziel ist nicht, ein Kunstwerk zu schaffen, das den meisten Zuschauern gefallen wird, sondern welche Emotionen oder Visionen meine Kunstwerke beim Betrachter auslösen können.
Was inspiriert Sie?
Inspiriert werde ich durch persönliche Begegnungen oder viel mehr durch Literatur, deren fiktive Charaktere und Handlungen eine Brücke zu meinem Umfeld schlagen. Hauptsächlich aber durch Musik, wobei klassische Symphonien oder Motive speziell für einen Film zusammengestellt, oft direkt in ein Kunstwerk einfließen und ich die so entstandenen Gedankenbilder in ein reales Werk transformiere.